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03.07.2025

Großbritannien will bei Balkonkraftwerken aufholen - Deutschland und Österreich setzen den Trend

Münster - Großbritannien steht vor einem energiepolitischen Schritt, den Deutschland und Österreich längst gegangen sind: Die Zulassung von Plug-in-Solaranlagen für Mieter. Wie der Guardian am 30. Juni 2025 berichtet, plant die britische Regierung erstmals gesetzliche Regelungen, die Balkonsolarkraftwerke - also steckerfertige Solarmodule für Balkon oder Terrasse – möglich machen sollen.

Die britische Regierung möchte, dass Millionen Menschen in Mietwohnungen oder ohne eigenes Dach persönlich von der Energiewende profitieren können - mit günstiger, selbst erzeugter Sonnenenergie. Plug-in-Anlagen können danach schon bald Teil einer umfassenden britischen Solarstrategie werden.

Deutschland und Österreich: Trendsetter der Balkonsolar-Bewegung
Während in Großbritannien erst diskutiert wird, was technisch möglich und gesellschaftlich sinnvoll ist, haben Länder wie Deutschland und Österreich längst die Weichen gestellt. In Deutschland speisen über 1,1 Millionen Balkonkraftwerke mit einer Leistung von über 1.000 MW bereits sauberen Strom direkt aus der Steckdose in die Haushalte ein, unkompliziert, genehmigungsfrei bis 800 Watt und in manchen Kommunen noch finanziell gefördert.

Auch in Österreich sind Plug-in-Solaranlagen gesetzlich erlaubt und erfreuen sich wachsender Beliebtheit – dank regionaler Förderungen und einfacher Installation.

Immer mehr EU-Länder ziehen nach – britisches Momentum
Was als Idee und durch eine Pionierleistung des Ingenieurs Laudeley begann, wird inzwischen in immer mehr EU-Staaten salonfähig: In Spanien, Frankreich, Italien und Polen wächst das Interesse an Balkonsolaranlagen spürbar. Auch hier erkennen Politik und Bürger das Potenzial einer dezentralen, günstige Energieversorgung - unabhängig vom Strommarkt und ohne komplizierte Genehmigungen.

Zwar sind die Regelungen teils noch uneinheitlich, doch der Trend ist unübersehbar: das Balkonsolar Kraftwerk wird zum europaweiten Symbol für die Eigenverantwortlichkeit in der Energiewende für Jedermann.

In Großbritannien könnten Plug-in-Anlagen bald Teil einer umfassenden Solarstrategie werden. Energieminister Michael Shanks betont gegenüber dem Guardian: „Mit der Solarenergie führen wir eine der am schnellsten zu bauenden und günstigsten Energieformen ein, mit der Familien Hunderte von Euro bei ihren Energierechnungen sparen und gleichzeitig zur Bewältigung der Klimakrise beitragen können.“

Die Regierung will danach Mietwohnungen, große Carports und Lagerhallen künftig gezielt für Solarprojekte nutzen. Besonders die zugängliche Balkon-Solartechnik steht dabei im Fokus, da sie ohne großen Aufwand schnelle Wirkung zeigt – sowohl bei der Stromrechnung als auch beim CO2-Ausstoß.

Balkonkraftwerke im ersten Halbjahr 2025: Über 200.000 neue Anlagen – NRW auf Platz 1
In Deutschland hält der Trend zur Errichtung von Balkonsolarkraftwerken (800 Watt Wechselrichter-Begrenzung) auch 2025 weiter an. Im ersten Halbjahr 2025 wurden nach den Daten der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister) 230.000 Balkonkraftwerke (Leistung bis zu 2000 Watt) installiert.

Von den Bundesländern rangiert NRW mit 45.532 Anlagen auf Platz 1, deutlich vor Bayern (34.775), Baden-Württemberg (30.849) und Niedersachsen (29.245). Dahinter folgen Hessen (16.676), Rheinland-Pfalz (15.029) und Sachsen mit 10.628 Balkonkraftwerken im ersten Halbjahr 2025.

Hinweis
Die Datenauswertung des Marktstammdatenregisters bei der BNetzA spiegelt den Stand vom 01.07.2025 wider und stellt eine Momentaufnahme dar. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Die Unschärfen führen nicht zu Änderungen an den Trendaussagen.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2025


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